Das Friedensbündnis Neuss (FBN) ruft aus Anlass des Antikriegstages am 1. September 2022 dazu auf, die weltweiten Kriege und Konflikte nicht aus dem Blick zu verlieren, die Verantwortlichen und Nutznießer dieser bewaffneten Auseinandersetzungen zu benennen und das Engagement für Frieden und Völkerverständigung zu verstärken!
Nachstehend veröffentlichen wir die Presseerklärung des FBN:
Am 24. Februar 2022 überfiel die Russische Föderation die Ukraine und erweiterte damit den regionalen Konflikt im Osten des Landes zu einem internationalen Krieg. Politik und Medien in Deutschland solidarisierten sich sofort und rückhaltlos mit dem angegriffenen Land. Mit Sanktionen und Waffenlieferungen in bisher nicht gekanntem Umfang bewegt sich die Europäische Union in die Gefahr, selbst Kriegspartei zu werden. Es wäre dringend notwendig, Wege zur schnellen Beendigung der Kampfhandlungen zu ebnen. Doch wer öffentlich darüber nachdenkt und Vorschläge in dieser Richtung macht, läuft Gefahr, als „Handlanger Putins“ gebrandmarkt und aus der Diskussion ausgeschlossen zu werden.
Hinter dem Krieg im Osten Europas sind Themen wie Klimawandel, weltweite Fluchtbewegungen oder die Corona-Pandemie in der öffentlichen Debatte in den Hintergrund getreten. In Vergessenheit gerieten insbesondere die internationalen Konflikte und Kriege, in deren Folge aktuell Menschenrechte verletzt, Kriegsverbrechen begangen und das Völkerrecht gebrochen wird.
Eine Kriegskoalition aus Saudi-Arabien, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten führt mit äußerster Brutalität und unter Inkaufnahme hunderttausender ziviler Opfer einen völkerrechtswidrigen Krieg im Jemen. Diesen Krieg führen sie auch mit westlichen Waffen und mit stillschweigender Zustimmung durch Nato, EU und BRD.
Die diktatorisch regierende AKP Erdogans stellt in einer Koalition mit den türkischen Faschisten unverhohlen Gebietsansprüche gegenüber ihrem Nachbarn Griechenland. Die Türkei führt im Irak und in Syrien gegen die dort lebenden Kurden einen völkerrechtswidrigen Krieg, betreibt im Windschatten des Krieges in der Ukraine ihre menschenrechtswidrige und expansive Politik.
Die Kriege und Konflikte in Libyen, Syrien, Mali, Afghanistan oder der ungelöste Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sind nur einige weitere Beispiele der internationalen Brandherde, die vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine aus der öffentlichen Wahrnehmung geraten sind. Eine erschöpfende Aufzählung würde hier den Rahmen sprengen.